Je effizienter eine Wärmepumpe arbeitet, desto weniger Antriebsenergie benötigt sie, um den Wärmebedarf zu decken – dadurch steigt ihr Nutzen für die Umwelt und den eigenen Geldbeutel.
Für eine besonders hohe Effizienz sollte der Käufer einige Punkte beachten:
Die Wärmepumpe sollte genau an den Einzelfall angepasst sein. Die Größe des Hauses, die Wärmedämmung, das Heizungssystem und die Heizgewohnheiten der Bewohner spielen dabei ebenso eine Rolle wie die nutzbaren Wärmequellen. Eine niedrige Temperaturdifferenz zwischen Wärmequellen- und Vorlauftemperatur wirkt sich besonders positiv auf die Effizienz aus. Daher bieten beispielsweise hohe Quellentemperaturen in Verbindung mit den niedrigen Vorlauftemperaturen einer Fußbodenheizung gute Voraussetzungen. Dies bestätigen die Ergebnisse des Feldtests vom Fraunhofer ISE, die zeigen, dass Wärmepumpen besonders effizient in gut gedämmten Häusern mit modernen Niedrigtemperaturheizungen arbeiten. Eine maximale Vorlauftemperatur von 50 °C sollte aus diesem Grund möglichst nicht überschritten werden. Die Feldtests belegen zudem den großen Einfluss einer fachgerechten Planung, Installation, Steuerung und Regelung der Anlagen für die optimale Wirkungsweise. Daher sollten Nutzer immer einen qualifizierten und mit Wärmepumpen erfahrenen Fachmann beauftragen.
Ob sich eine Wärmepumpe auch für Ihr Bauvorhaben eignet kann erst nach einer ausführlichen energetischen Untersuchung bzw. Berechnung sicher beantwortet werden.Dazu ist unbedingt eine ganzheitliche Betrachtung des Gebäudes notwendig.
Ganzheitliche Planung:
Lassen Sie den spezifischen Wärmebedarf Ihres Hauses, der durch die Wärmepumpe gedeckt werden soll, ermitteln. Im Falle einer Sanierung kann der Bedarf über den bisherigen Energieverbrauch ermittelt werden. Bei Neubauvorhaben orientieren sich die Berechnungen an den entsprechenden Normen nach DIN 4701 oder DIN EN 12831. Dieser Wärmebedarf sollte bei der Auswahl von Wärmequelle und Wärmepumpe berücksichtigt werden. Flächenheizungen oder großzügig dimensionierte Heizkörper führen wegen des niedrigeren Temperaturniveaus generell zu einer höheren Effizienz der Wärmepumpe – dies sollte bei der Planung ebenfalls berücksichtigt werden. Beachten Sie überdies die unterschiedlichen Möglichkeiten von Alt- und Neubauten. In beiden Fällen ist aber eine ausreichende Dämmung wichtig, da diese den Wärmebedarf reduziert und somit Investitionskosten für die Wärmepumpenanlage eingespart werden können. Lassen Sie nach Möglichkeit alle Komponenten aus einer Hand planen, da die Wärmepumpe am besten funktioniert, wenn alle Elemente optimal aufeinander abgestimmt sind.
Der Staat hilft sparen:
Die Investitionskosten in eine Wärmepumpenanlage liegen zwar über denen für konventionelle Heiztechniken mit Öl und Gas, allerdings hilft der Staat, Kosten zu sparen: Wer bei seiner Heizung auf eine Wärmepumpe setzt, kann mit den richtigen Voraussetzungen einen Antrag auf staatliche Förderung stellen.
Marktanreizprogramm
Das Marktanreizprogramm (MAP) ist ein Bundesprogramm zur Förderung regenerativer Energien im Wärmemarkt und damit auch zur Förderung von Wärmepumpen. Die Förderung erfolgt nach den „Richtlinien zur Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt“ in der jeweils gültigen Fassung. Dabei werden allerdings keine Anlagen im Neubau, sondern nur im Bestand gefördert. Förderfähig sind effiziente Wärmepumpen, die neben der Heizung auch zur Warmwasserbereitung eingesetzt werden. In Nicht-Wohngebäuden sind auch Wärmepumpen zur Raumheizung ohne Warmwasserbereitung förderfähig.
Die Förderhöhe bemisst sich nach der installierten Nennwärmeleistung im Normpunkt. Erdgekoppelte Anlagen erhalten eine höhere Fördersumme, Luft-Wasser-Wärmepumpen bekommen einen reduzierten Fördersatz. Um Fördergelder zu erhalten, dürfen die Wärmepumpenanlagen bestimmte Effizienzanforderungen nicht unterschreiten. Derzeit müssen erdgekoppelte Anlagen eine JAZ von 3,8 nachweisen (4,0 bei Anlagen nur zur Raumheizung). Luft-Wasser-Wärmepumpen erhalten Fördergelder ab einer JAZ von 3,5.
KfW-Programme
Zinsgünstige Darlehen oder Zuschüsse für energieeffiziente Gebäude vergibt die KfW sowohl im Neu- als auch Altbau.
Für Anlagen im Neubau bietet sich das Programm Energieeffizient Bauen (Nr. 153) an. Wenn der Neubau beim Energiebedarf den Standard eines KfW-Effizienzhauses 70 oder besser aufweist, kann dafür bei der KfW ein Kredit mit niedrigen Zinsen und einem zusätzlichen Tilgungszuschuss beantragt werden. Das Programm finanziert bis zu 100 Prozent der Investitionskosten (ohne Grundstückskosten) und beträgt bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit. Je energieeffizienter Ihr Wohnraum ist, desto weniger zahlen Sie vom Darlehen zurück. In Abhängigkeit von den erzielten Energiewerten Ihres Wohngebäudes gewährt die KfW einen Tilgungszuschuss von bis zu 10 Prozent des Kreditbetrags.
Für die energetische Sanierung bietet die KfW drei verschiedene Programme: Energieeffizient Sanieren – Kredit (Nr. 151), Energieeffizient Sanieren – Investitionszuschuss (Nr. 430) und Energieeffizient Sanieren – Sonderförderung (Nr. 431).
Im Förderprogramm 151 erhalten Sie einen langfristig zinsgünstigen Kredit in Höhe von bis zu 75.000 Euro pro Wohneinheit sowie einen je nach Energieeffizienz gestaffelten Tilgungszuschuss für alle Sanierungsmaßnahmen – darunter auch für die Heizungserneuerung–, die Ihr Wohneigentum zum KfW-Effizienzhaus machen.
Das Programm 430 fördert dieselben Maßnahmen durch einen – ebenfalls nach Energieeffizienz – gestaffelten Investitionszuschuss.
Das Programm 431 kann noch eine mögliche Ergänzung sein: Gefördert werden hier z. B. Leistungen zur Detailplanung, Unterstützung bei der Ausschreibung und Angebotsauswertung, Bauausführung, Abnahme und Bewertung Ihrer Sanierung. Die KfW fördert die professionelle Baubegleitung durch Sachverständige während Ihrer Sanierung zum KfW-Effizienzhaus in Höhe von 50 Prozent Ihrer Kosten (bis zu 2.000 Euro Zuschuss pro Vorhaben). Voraussetzung für die Inanspruchnahme des Zuschusses ist die Kombinationmit einem der KfW-Programme 151 oder 430.
Fazit:
Eine Wärmepumpe ist prinzipiell dann eine sinnvolle Lösung, wenn sie in Verbindung mit einer ganzheitlichen Planung unter Berücksichtigung u.a. folgender wichtiger Punkte richtig eingesetzt wird.
- Wärmedämmung der Gebäudehülle
- Art der Heizung (Heizkörper, Flächenheizung, Konvektoren)
- Gebäude- / Wohnraumlüftung
- Solare Unterstützung
- Förderprogramme
Dazu ist unbedingt eine Planung erforderlich, welche das komplette Gebäude ganzheitlich ansieht und energetisch wirtschaftliche und ökologische Punkte in die architektonische Planung mit einfließen lässt.
Nur eine unabhängige Planung kann ein wirtschaftlich und ökologisches Heiz- und Lüftungskonzept garantieren.